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Fermentiertes Gemüse einfach selber machen

Vor gut zwei Jahren habe ich zum ersten Mal selbst fermentiertes Gemüse für mich entdeckt. Fermentation ist eine Zubereitungsmethode für Lebensmittel, die vor allem zu früheren Zeiten für eine lange Haltbarkeit von Gemüse über die Wintermonate gesorgt hat. Dabei wird das Gemüse mittels Milchsäurebakterien „milchsauer vergoren“. Klassiker, die du sicher kennst, sind zum Beispiel Sauerkraut oder das koreanische Kimchi.

Das Tolle daran: Du kannst fermentiertes Gemüse ganz einfach selbst zu Hause herstellen und so Gemüse, das aktuell in größeren Mengen anfällt, über Monate haltbar machen.

Fermentiertes Gemüse für deine Darmgesundheit?

Während der Fermentation vermehren sich die Milchsäurebakterien und sorgen so für einen anhaltenden Fermentationsprozess. Hier „lebt“ dein Essen wortwörtlich. Diese Milchsäurebakterien sind wichtiger Bestandteil unserer Darmflora.

Dass fermentiertes Gemüse dir so dabei helfen kann eine gesunde Darmflora aufzubauen und zu erhalten, ist weit verbreitet, allerdings nicht völlig unumstritten. Es gibt Hinweise darauf, dass die natürlich in Lebensmitteln vorkommenden Milchsäurebakterien die Magen-Darmpassage zu ihrem eigentlichen Bestimmungsort, dem Dickdarm, nicht unbedingt überleben. Probiotischen Lebensmitteln im Handel werden die nützlichen Darmbakterien häufig extra zugesetzt. Ebenso wie in therapeutisch angewendeten Probiotika sind diese zugesetzten speziellen Bakterien-Stämme in der Regel so vorbehandelt, dass sie resistenter sind und ihren Bestimmungsort so eher erreichen können.

Für mich bleibt daher bislang die Frage, in welchem Ausmaß fermentierte (und nicht pasteurisierte) Lebensmittel einen reproduzierbaren Beitrag zur Zusammensetzung der Mikrobiota (Darmflora) leisten, noch offen.

Das soll aber kein Grund sein, den Fermenten gleich wieder die kalte Schulter zu zeigen. Sie können unsere Ernährung abgesehen von den potenziell guten Milchsäurebakterien mit einem Mix aus zahlreichen Phytonährstoffen und Vitaminen bereichern. Probiere aus, ob dich der Geschmack überzeugt und bringe mit deinen Fermenten noch mehr Abwechslung auf deinen Teller <3

Achte darauf, welche Fermente du gut verträgst

Nicht jedes Ferment ist für jeden gut verträglich. Ich selbst vertrage beispielsweise Sauerkraut nur bedingt. Das liegt weniger am Fermentationsprozess, als am Weißkohl selbst. Fermentierte Karotten hingegen sind für mich eine sehr gute Variante, die mir auch sehr gut schmeckt. Finde daher heraus, was für dich Sinn macht und dir persönlich gut tut.

Mein Tipp an dich: Wenn du neu mit deinen Fermenten startest, dann beginne auch erst langsam, deinen Darm daran zu gewöhnen. Starte mit kleinen Portionen – beispielsweise einem Esslöffel am Tag – und schaue, wie es dir bekommt.

Neugierig geworden? Dann teste mit einfachen Rezepten, ob fermentiertes Gemüse in Zukunft auch ab und zu auf deinem Teller landen darf.

Nicht jedes Gemüse ist dabei fürs Fermentieren gemacht. Beginnen kannst du zum Beispiel mit:

  • Weißkohl, Rotkohl (Sauerkraut)
  • Chinakohl (für Kimchi)
  • Karotten
  • Kürbis
  • Tomaten

Traditionell wird im Herbst mit regionalem und saisonalem (Bio-)Gemüse fermentiert und für den Winter haltbar gemacht.

Fermentierte Karotten – das einfachste Rezept zum starten

Bei mir zu Hause und in unseren Kochkursen haben sich die fermentierten Karotten als super Einsteiger-Rezept bewährt.

Rezept_Fermentierte Karotten2_ernaehrung-bewegt-dich

Deine Vorteile:

  • Überschaubare Zutaten
  • Keine speziellen Fermentier-Utensilien wie beispielsweise Gewichte notwendig; alles was nötig ist, ist ein gut schließendes 1-Liter Bügelglas (für den Anfang geht auch mal ein Schraubglas)
  • Schnelles Ergebnis
  • Leckerer Geschmack (die Karotten konnten in meinem Umkreis auch einige „Fermentations-Muffel“ überzeugen)

Das Rezept findest du hier: Rezept für Fermentierte Karotten

 

Alles Liebe

Sarah

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